Postfreistempel / Frankierservice

Mit der Einführung der zentralen Briefbearbeitung ab Mitte 1993 in Briefregionen und Briefzentren wurde auch für die besondere Entwertungsart „Postfreistempelung“ neue Stempel mit der Inschrift „Briefregion“ und „Briefzentrum“ eingesetzt. Bis Ende 1999 hat sich eine augenfällige Stempelvielfalt entwickelt. Es lohnte sich, auch mal die Briefumschläge für den „Papierkorb“ zu durchsuchen. Dabei kam auch manch Kurioses an Postentwertungen zu Tage.

Nachfolgende Beispiele sollen keine Typisierung sein, sondern nur die Vielfalt wiederspiegeln.
 

lfd.Nr.

Stempeldarstellung

Beschreibung

1

 

B-Anordnung, 4-stellige Jahreszahl, Kasteninschrift „Deutsche Post AG“, rote Stempelfarbe

2

 

B-Anordnung, 2-stellige Jahreszahl, Kasteninschrift „Deutsche Bundespost“, rote Stempelfarbe

3

 

A-Anordnung, mit entfernten Wertziffern im Kasten, eingesetzt als normaler Maschinenstempel zur Markenentwertung, Schwarze Stempelfarbe

4

 

A-Anordnung, ohne Unterscheidungsbuchstaben, rote Stempelfarbe

5

 

Der gleiche Stempel wie unter Nr. 4, jedoch mit Wert „000“ in schwarzer Stempelfarbe, zur Entwertung der Marken.

6

 

B-Anordnung, 4-stellige Jahreszahl, Hornöffnung des Posthorns links, rote Stempelfarbe

7

 

B-Anordnung, Unter-scheidungskennzeichen „CB“ in Großbuchstaben, rote Stempelfarbe

8

 

B-Anordnung, 4-stellige Jahreszahl, mit Inschrift „Entgelt bezahlt“, rote Stempelfarbe

9

 

Ist dies ein Postfreistempel oder ein Absenderfreistempel mit Unterscheidungs-buchstaben „mc“ aber ohne „Absenderfahne“, rote Stempelfarbe

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Stempel für die Freimachung von Briefen ins Ausland zum „Kilotarif“. Für Kunden, die monatlich im Durchschnitt mindestens 500 Sendungen (bzw. 6000 pro Jahr) des-selben Absenders einliefern.

 

Ab 1. Januar 1999 wurde bei der Post AG bundesweit der „Frankier Service“ eingeführt und damit auch ein neuer, schwarzer Postfreistempel mit einer neuen „Werbefahne“. Der alte, rote Postfreistempel wurde zurückgezogen. Der Frankier Service wird bei Standard- und Kompaktbriefen (inklusive InfoCard) für nationale und internationale Sendungen angeboten. Ebenso sind Infopostsendungen (Infobrief und Infopost mit zusätzlicher Stempelinschrift „Entgelt bezahlt“) mit einbezogen.

Wie bei dem alten Postfreistempel wird keine Briefmarke verwendet, es wird allerdings auch kein Portowert mehr eingedruckt. Zu dem normalen Beförderungsentgelt muss der Einlieferer noch eine mengenabhängig, gestaffelte „Bearbeitungsgebühr“ bezahlen.

 

Einlieferungsmenge

Entgelt

1 – 100

DM 10,–

101 – 500

DM 15,–

501 – 1.000

DM 20,–

1.001 – 2.000

DM 30,–

2.001 – 3.000

DM 40,–

3.001 – 4.000

DM 50,–

4.001 – 6.000

DM 65,–

6.001 – 8.000

DM 80,–

usw. in Sprüngen a‘ 2.000 Stück

jeweils DM 15,– mehr

(Stand 2000: es gab noch die DM)

Erste Frühverwendungen des neuen Stempels sind aus den Briefzentren BZ 83 (ab 10.9.98), BZ 85 (ab 21.9.98) und BZ 94 (ab 21.9.98) liegen vor. Zum Teil wurden bei den ersten Stempelverwendungen noch Briefmarken verwendet. Was vermuten lässt, das der Stempel zur Anfangszeit auch als normaler Maschinenstempel zur Markenentwertung eingesetzt wurde.

 

lfd.Nr.

Stempeldarstellung

Beschreibung

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A-Anordnung, mit Briefmarke (10.9.1998 im BZ83)

12

 

A-Anordnung, mit 80Pf-Marke als Infobrief (Entgelt bezahlt) „portogerecht“ frankiert (vom 18.1.1999, immer noch mit Marke)

13

 

Hier hatte der Zustellbeamte noch nichts vom neuen Frankier Service gehört und ein Strafporto von 210Pf erhoben.

14

 

B-Anordnung, Entgelt bezahlt, 4-stellige Jahreszahl

15

 

B-Anordnung, ohne Unterscheidungsbuchstaben, 4-stellige Jahreszahl

16

 

B-Anordnung, ohne Unterscheidungsbuchstaben, abweichendem Kreisstempel, die Buchstabenfragmente hochkant sollen wohl „Entgelt bezahlt“ sein.

17

 

B-Anordnung, 4-stellige Jahreszahl, Briefregion 75

18

 

A-Anordnung, Entgelt bezahlt, Briefregion 82

19

 

Postfreistempel als Handrollstempel, Markttest für Frankier Service im Bereich der Groß- und Maxisendungen. Geplante bundesweite Einführung 1.7.2000.

20

 

Postfreistempel als Handrollstempel, Entgelt bezahlt

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Spezieller Stempel der „Deutschen Bank“ in Frankfurt. Die Deutsche Bank liefert die gesamte Geschäftspost an das Briefzentrum, wo sie mit dem dargestellten Stempel abgeschlagen wird.

Die Post prüft, ob diese spezielle, mit der Deutschen Bank (gewachsene) Sondervereinbarung unter der Bezeichnung „Frankier Service Spezial“ standardmäßig angeboten werden kann. Als Einführungstermin wird der 1.7.2000 angestrebt.

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A-Anordnung, mit PLZ und Ort hochkant , lt. Auskunft des BZ 60 ebenfalls für die Deutsche Bank eingesetzt, 60262 ist eine spezielle PLZ des „Großempfängers“ Deutsche Bank“

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Wie bei der Deutschen Bank hat die Firma Beiersdorf in Hamburg eine Sondervereinbarung zur Stempelung der gesamten Geschäftspost im Briefzentrum BZ20.

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Fa. Beiersdorf, aber Formänderung des Stempels.

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Ab Ende 1999 (erster bekannter Beleg vom 4.11.99) wurde dieser neue Stempel in verschiedenen Briefzentren eingesetzt. Der Kreisstempel und die rechteckige „Werbefahne“ sind kleiner geworden. Dazu kam ein Text mit Posteigenwerbung.

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Wie Nr. 24, jedoch mit „Entgelt bezahlt“

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Mit dem Werbetext zum Frankier Service, jedoch Kreisstempel und rechteckige Werbefahne nicht verkleinert. Ohne Unterscheidungsbuchstaben.

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Postfreistempel mit 47 Pf-Briefmarke

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Dieser Stempel wird nicht in Aachen, sondern in Brüssel geführt. Die Fa. IMS hat nur ein Postfach in Aachen.

Fa. IMS ist eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Post AG mit Büros in verschiedenen Staate. So auch in Brüssel (Belgien). Sie nimmt von Großkunden Infopostsendungen an, stempelt diese mit dem nebenstehenden Maschinenstempel mit Absenderangabe, bringt die Sendungen per LKW nach Aachen und dort werden diese im normalen Postbetrieb weiter bearbeitet. Da diese größtenteils wieder in andere Länder gehen und bei Unzustellbarkeit zurückkommen, hat Fa. IMS ein Postfach in Aachen. Sie holt die Rückläufer dort ab und bringt sie zurück nach Belgien. (Angaben lt. Heinz Kaußen)

 

 

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